Das Mädchen, welches kämpft

"Mina Walking" ist mit einer Dauer von 125 Minuten ein relativ langer Film. Er zeigt das Leben von Mina, welche mit ihrem Vater und dem Großvater in Kabul lebt. Die Mutter von den Taliban getötet, der Vater drogenabhängig, der Großvater krank und Mina? - Mina muss versuchen, genug Geld zu verdienen, um drei Menschen zu ernähren. Aber sie geht gleichzeitig auch zur Schule, was ihr Vater so gar nicht versteht. Mina verkauft Sachen, welche sie von Rashid bekommt. Rashid, ein junger Mann, hatte ihr eigentlich versprochen, ihrem Vater keine Drogen mehr zu verkaufen, doch er hält sich nicht dran. Und so kommt es, dass Mina eines Tages zur Polizei geht und berichtet, sie habe einen mutmaßlichen Selbstmordattentäter gesehen, welcher Rashid heiße. Am Abend, als Mina nach Hause kommt, wartet ihr Vater auf sie und schreit sie an - die Polizei habe mehrmals auf Rashid geschossen und ihn so "zerlöchert". "Warum?", fragt er sie und versteht einfach nicht, warum sie es getan hat... Im weiteren Verlauf versucht der Vater auch noch, Mina zu verheiraten, mit einem sehr alten Mann! Doch Mina, das willensstarke Mädchen, läuft von zu Hause weg und lässt sich dabei von ihrem Vater nicht aufhalten. Sie kommt auch nicht zurück, aber um welchen Preis ... Wie der Regisseur Yosef Baraki mir nach dem Screening erählte, wird er vielleicht einen weiteren Film über Mina (gespielt von Farzana Nawabi) drehen. Der Film ist interessant und erzählt die Geschichte eines starken Mädchen, die sich bloß etwas in die Länge zieht und ein, meiner Meinung nach, nicht besonders gutes Ende hat. Trotzdem finde ich, dass "Mina Walking" kein schlechter Film ist. Es ist eben ein Film, der sehr real wirkt, obwohl er kein Dokumentarfilm ist. Und trotzdem zeigt er, wie viele Menschen in Afghanistan leben. Durch die zum Teil verdeckten Kameraaufnahmen entstehen sehr dokumentarische Bilder.
23.02.14, Mia

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